Das Leben ist eine Achterbahn

Das Leben ist eine Achterbahn, in Kombination mit der einen oder anderen Sackgasse. Steckt man in selbiger fest, kann es durchaus ratsam sein, seinem Leben eine 180° Kehrtwende zu verabreichen. Nicht in homöopathischen Dosen, sondern – um in der Medizinsprache zu bleiben – mit dem Defibrillator. Wohl wissend, dass auch das einige Zeit schmerzen wird.

In meinem Leben gab es immer wieder diese Sackgassen-Momente. Sicherlich gab es unterschiedliche Ursachen hierfür und nicht immer waren ausschließlich die Anderen daran Schuld.

Veränderung

Einer dieser Momente war im Mai 2017. Ich hatte Arbeit, tolle Kunden, ein geregeltes Leben und doch war es so, als wenn dir der Boden Stück für Stück unter den Füßen weggezogen wird. Im Krieg nennt man das Guerilla-Taktik – HR Manager nennen es »Bereinigung«. Bereinigung von Menschen, die viel gearbeitet, Wissen aufgebaut und große Erfolge für die Firma eingefahren hatten. Früher wurden diese Menschen respektiert, denn sie hatten nicht nur Wissen sondern auch Erfahrung. Sie waren ein wichtiger Teil des Firmenkapitals.

Heute werden sie bereinigt – um Platz zu schaffen für gut ausgebildete junge Menschen. Gut ausgebildet – aber ohne Erfahrung. Woher auch? In einer niedergeschlagenen Stunde, am Rande eine Veranstaltung, die ich moderierte, sagte mir eine Doktorandin: »Sie lernen dir alles, aber nicht wie du im Leben zurechtkommst – oder eine Rechnung schreibst.«

Auf zu neuen Ufern …

Ich reise schon mein ganzes Leben, ob zu Fuß, mit dem Fahrrad, einem alten Motorrad, meinem Auto oder mit dem Flugzeug. Aber nun wollte ich richtig reisen. Reisen, um Land und Menschen kennen zu lernen.

Diese Gelegenheit bot sich nun. Die Vorarbeit war mein Hobby der letzten Jahre. Ein passendes Fahrzeug hatte ich auch gefunden. Nun war es an der Zeit alles umzusetzen. Es fügte sich zusammen wie ein Stein auf den anderen. Ich konnte eine Scheune mieten, das Wetter 2018 war geradezu perfekt für mich. (Fast) alle Zahnräder griffen ineinander – was ich aber erst am Ende realisierte. Das war schon toll!

Ich stellte mein Mobilhaus in den ersten Januartagen 2019 nach über 2200 Stunden fertig – oder sagen wir besser »Reise-fähig«. Dann war ich mehrere Monate unterwegs: Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Spanien, Marokko und Portugal. Natürlich geht bei so einer Reise nicht alles glatt …

Erst als ich – überwältigt von der freundlichen Hilfsbereitschaft mancher Menschen – von Frankreich über die offene Grenze nach Spanien fuhr, wurde mir so recht bewusst, was Europa bedeutet. Was unsere Väter und Mütter da geschaffen haben!

Sicherlich kam mir vieles »Spanisch« vor. Als Alleinreisender bist du aber viel näher an den Menschen des Landes. Das ist das, was ich mag!! Dir vorher unbekannte Menschen, deren Sprache du nicht sprichst, deren Gewohnheiten und soziale wie ethnische Bindung du nicht kennst – sie werden zu Freunden.

Mobiles Reisen als Passion

Als ich wieder zurück in Bayern war, war vieles anders. Vieles hatte sich verändert. Oder war nur ich ein anderer geworden?

Das (mobile) Leben hier ist abseits der Campingplätze beschwerlicher als im Süden.

Wegfahren ist einfach – zurückkommen ist mega HART.

Wo bekomme ich Wasser? Wo kann ich meine Toilette entleeren? Wo kann ich stehenbleiben? Wo sind die guten Bäckereien, wo die Freundlichkeit der Menschen? Wo gibt es den Lachs für 8,50 – statt 35 Euro das Kilo.

Nun habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, mobiles Reisen in Deutschland im Ablauf leichter, besser gestaltbar und planbarer zu machen. Herzlich Willkommen bei Jack-le-Mans!

Fragen, Anregungen, Feedback? Oder einfach nur einen netten Gruß per Mail? Ich freue mich über Ihre Nachricht!

Mit sonnigen Grüßen von Irgendwo auf der Welt!

Jack le Mans